Vortrag und Lesung zur Lyrik von Georg Trakl und Karl Kraus

Im Rahmen eines Vortrags zum Thema durch den Germanisten Dr. Christoph Fackelmann.

Sa, 12. 10. 2019, 17:00 Uhr

"Quo vadis?"

1010 Wien

Stephansplatz 6

(im Durchgang zwischen Stephansplatz und Wollzeile)

 

Vortrag: Dr. Christoph Fackelmann
Lesung: Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek

„… und ich geh zurück an mein Gebet.“
Gedichte des Glaubens und der Gottsuche von Georg Trakl und Karl Kraus

Es sprechen und lesen Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek.

Im Rahmen eines Vortrags zum Thema durch den Germanisten Dr. Christoph Fackelmann.

 

Georg Trakl (1887–1914) und Karl Kraus (1874–1936) gelten heute als zwei überragende Erscheinungen der österreichischen Klassischen Moderne. Unter dem Aspekt der Gottsuche und des religiösen Ringens werden sie allerdings nur noch selten gerühmt. Trakl, der Dichter des Verfalls und der Todesnähe, hat eine faszinierende Bildmelodie entwickelt, die dunkel und fast unzugänglich erscheint. Sie kommt jedoch ohne eine tief im Christlichen verankerte Symbolik nicht aus, spricht von „Offenbarung“ und „Passion“, beschwört eine „geistliche Dämmerung“ und preist den „süßen Gesang der Auferstandenen.“ Kraus steht als der unerbittliche Satiriker der „Letzten Tage der Menschheit“ vor Augen, als Kämpfer gegen die „schwarze Magie“ des modernen Journalismus, die über Geist und Seele herrscht. Kaum jedoch ist bekannt, daß er auch reine Lyrik geschrieben hat, noch weniger, daß viele seiner schönsten lyrischen Gedichte eine leidenschaftliche Glaubenskraft atmen: „Nicht Gott, nur alles leugn’ ich, was ihn leugnet, / und wenn er will, ist alles wunderbar.“

Dr. Christoph Fackelmann und Wolfgang Vasicek bringen ausgewählte Gedichte aus „Sebastian im Traum“ (1915) und den späten „Brenner“-Veröffentlichungen von Georg Trakl sowie aus den „Worten in Versen“ (1916–1930) von Karl Kraus zu Gehör. Die Lesung läßt die beiden Autoren, die einander sehr schätzten, in einen poetischen Dialog eintreten.

 

Eintritt frei